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Soft Catch Trap (SCT)

 

Das Unvermögen zu fliehen stellt für ein Wildtier den größten anzunehmenden Stress dar. Die absolute Fixierung an Ort und Stelle bei vollem Bewusstsein führt a) zu Anschwemmung von Stresshormonen, wodurch der Stoffwechsel massiv negativ beeinflusst wird, denn Ausschüttung von Fluchthormonen (Adrenalin und andere), ohne flüchten zu können, schafft eine chaotische Situation, eine aussichtlose Sackgassensituation.
b) Diese Situation wird noch deutlich verschärft, wenn sich das „Betäubungsteam“, also Menschen, des Wolfes ärgster Feind, sich dem in aussichtsloser Situation befindenden gefangenen Wolf nähert. Denn trotz des bereits erlittenen Stresses sind die Sinnesorgane durchaus in der Lage, die sich nähernden Menschen wahrzunehmen, wodurch die per se schon aussichtslose Lage (aus Sicht des Wolfes) noch weiter zum Negativen sich verschlimmert.

Es bleibt dann nur zu hoffen, dass das Narkosemittel trotz des Erregungszustandes des „getrappten“ Wolfes einwandfrei wirkt und nicht ggf. inverse Reaktionen hervorruft.

 

 

Die SCT mag bei einem Tier, das keinerlei Reaktionen zeigt, soft wirken, ohne Schädigung von Sehnen, Bändern, Gelenken, Blutgefäßen, Nerven und Knochen hervorzurufen. Da der „soft catched“ Wolf, aber mehr oder weniger heftig versucht, sich aus der misslichen Lage zu befreien, kommt es zu ruckhaften Dehnungen der Gelenke, Sehnen und Bänder der betroffenen Gliedmaße sowie ggf. zu Torsionen, die v. a. jugendlichen Knochen zu Spiralfrakturen führen (könnten).

Die Anatomie des Fußes ist bei einem Langstreckenläufer wie dem Wolf - wie auch bei allen anderen Säugetieren - auf eine Belastung von oben ausgelegt. Eine Zugbelastung - hervorgerufen durch heftige Befreiungsversuche - stellen eine unnatürliche und extreme Belastung dar. Häufig sind es die Vorderpfoten, die sich in diesen o. ähnlichen Fallen fangen, im Bereich der Carpalia, Metacarpalia sowie der Phalangen. Schlagen die Bügel der Falle in diesem Pfotenbereich zusammen, kann dies trotz Gummi-Dämmung zu Quetschungen und Frakturen der recht zarten Zehenknochen führen mit mehrwöchiger Dysfunktion (Lahmheit) der betreffenden/betroffenen Gliedmaße.

 

 

 

Beachtung finden sollte, dass die Hartgummi-Dämmung der SCT nur wenige Millimeter über den eigentlichen Bügelrand herausragt. Die Dämmung ist häufig eingebettet in einen Metallrahmen der fest mit dem Bügel vernietet ist. Die Bügel aus Stahl werden über ein 4 -faches Druckfedersystem zusammengepresst. Dies bedeutet, dass sich immer mehr Druck aufbaut, je näher die Bügel zusammenkommen!

Da das gefangene Tier mit allen Mitteln versucht, sich zu befreien, wird auch das Gebiss eingesetzt, irreparable Schäden zuerst und vor allem an den Canini , Praemolaren aber auch Molaren sind die Folge, denn für den Wolf gilt nicht „Marmorstein und Eisen bricht, aber unsere Zähne nicht!“

 

Ein Selbstversuch ist hier wenig beweisführend, da er nicht mit wölfischen Befreiungsversuchen verglichen werden kann. Auch fehlt der „ Schreckmoment „ der das freiheitsliebende Wildtier urplötzlich und schmerzhaft festhält bzw. ankettet! Das Resultat des Selbstversuches ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein folgenschweres Schadensereignis für den mutigen Probanden!

 

Selbst wenn das Narkoseteam binnen 30 Minuten beim gefangenen Wolf eingetroffen sein sollte, so kann dieser je nach Temperament und „Fluchtwillen“ bereits schweren Schaden genommen haben, was ja nicht Sinn der Besenderung von Wölfen sein kann.

 

Es ist ernsthaft zu überlegen, ob pfiffig angelegte Wolfsgruben (Details müssten ausgearbeitet werden) nicht die bessere Option wären, Wölfe relativ stressarm zu narkotisieren, zu vermessen und zu besendern. Diese sollten mit einer funktionssicheren elektronischen Überwachungs – bzw. Meldeanlege ausgestattet werden, die auch sicherstellt, dass zeitnah und wetterunabhängig Informationen schnell übertragen werden können. Die Immobilisation muss über eine Verblendung erfolgen, die sicherstellt, dass kein Blickkontakt und die damit verbundene Beunruhigung des Wolfs erfolgen kann.

 

Und: Es sollte sich nur der Narkotiseur dem gefangenen Wolf in der Grube - hinter der Verblendung – nähern.

 

Hier muss deshalb strengste Disziplin gefordert werden. Wir wollen echte Wildtiere haben und erhalten!

 

Somit ist auch sichergestellt, dass die Dosis der verwendeten Narkosemischung geringer dosiert werden kann, folglich risikoärmer für den gefangenen Wolf ist.

 

Wir muten diesen Arten einfach zu viel zu. Eine Nation von Autofanatikern, landverschwendende Nation, der asphaltierte Fernstraßen wichtiger sind, als die sich daraus ergebenden fatalen, d. h. tödlichen Folgen für Wolf, Luchs und Co., den Menschen inbegriffen!

 

Letztlich sollten wir Menschen zurückstecken, müssen lernen, mit diesen faszinierenden Tieren zusammen zu leben. Unsere Volkswirtschaft ist stark genug, um den betroffenen Tierhaltern die Einbußen wenigstens finanziell auszugleichen, die durch „Angriffe“ dieser Arten – zuvörderst Wolf, Luchs höchst selten – verursacht werden.

 

Wir sollten uns freuen, dass Wolf und Luchs wieder zur einheimischen Fauna gehören. Wir sollten ihnen und der sich allmählich weiter ausbreitenden Wildkatze Raum gewähren und vor allem RUHE!

 

Emil & Kiang