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Über die Verantwortung für die Natur

Dem Wald geht es schlecht.

 

National und International befindet er sich auf einer Intensivstation.

Zu den immer häufiger auftretenden Waldbränden in den USA und Kanada gesellt sich Schädlingsbefall auf den von Erntegiganten noch nicht erreichten und geplünderten Restflächen.

 

Durch Hitze, Trockenheit und Borkenkäfer sterben seit 2018 großflächig besonders Fichten und Kiefern. Die Wetterbedingungen durch die Dürrejahre haben die Ausbreitung des Borkenkäfers europaweit weiter begünstigt. Schäden durch Borkenkäfer sind für Wälder eines der deutlichsten Symptome des Klimawandels.

Ein Exportstop für Holz verhängte Russland, um seine empfindlichen aber auch arg beanspruchten Urwälder nicht dem immens gestiegenen Zellstoffverbrauch zu opfern.

Der in der Bundesrepublik z. Z. realisierte Holzeinschlag ist um den Faktor 5 angestiegen.

Betroffene und abgeerntete Bestände hinterlassen langfristig ökologisch tote Lebensräume, die häufig nur von Kulturfolgern besucht werden.

Und der Holzpreis steigt!

Mit einem Preisanstieg von bis zu 70% versucht er Privatwaldbesitzer zu verführen, den Erntemaschinen den Zugang zu ihren erntereifen Waldbeständen zu gewähren.

Der Staat, die Länder sowie die Gemeinden gehen mit „ vorbildlichen“ Verhalten voran.

Mit bis zu 52% gehört der Wald dem Staat und den Ländern. Geld lockt, und wer Geld hat, hat auch häufig die Macht seine Interessen durchzusetzen.

 

 

China hat beides, Geld und die Macht seine Interessen mit Nachdruck zu realisieren.

Man ist auch gleich vor Ort beim Frischholz in bundesdeutschen Forsten. Organisiert selbstständig den Abtransport zu eigenen Containerschiffen nach Rotterdam.

Der Seetransport der Hölzer erfolgt durch Containerschiffe, die mit Rückstandsölen betrieben werden. Diese zählen zu den „dreckigsten, das heißt am meisten verunreinigten und umweltbe-

lastenden Brennstoffen aus der Erdölverarbeitung.

CO2 neutrales Bauen mit Holz bleibt eine Wunschvorstellung.

Dieses EU weite Problem hat nichts mehr mit nachhaltiger Forstwirtschaft zu tun.

Das Klima scheint dabei keine Rolle mehr zu spielen.

Abgeerntete Flächen werden frei für Experimente und Projekte.

 

Der freigelegte Waldboden dampft große Mengen von CO-2 aus, die flächige Bodenverwundung durch die Schlepper leitet die Erosion der ohnehin dünnen Humusschicht ein, etwaig vorhandene Naturverjüngung steht ohne Schutz der Baumkrone da. Die Vielfalt der Bodenvegetation nimmt  mit jeder Erntephase einen erheblichen Schritt ab.  

Weitere 56 Hektar Fläche werden täglich in Deutschland verbraucht. Sie gehen der Natur verloren und nicht nur in Deutschland!

Großflächige, europaweite Abholzungen, die Auswirkungen durch Trockenheit und der ungebremste Flächenverbrauch beeinträchtigen folgenschwer die Ausbreitungsmöglichkeiten vieler Tierarten. Besonders die damit verbundenen mangelhaften Möglichkeiten des Biotopverbundes auch wichtiger Waldflächen untereinander müssten eine dringliche aktuelle Bewertung erfahren. Die Ausbreitungsbestrebungen vieler Arten enden häufig auf den durch Computermodellen simulierten und berechneten Biotopvernetzungen. Grundsätzliche Merkmale ökologischer Prozesse erkennt der Computer nicht. Beispiele hierfür sind Räuber-Beute-Wechselwirkungen oder das Zusammenspiel verschiedener ökologischer Einflussfaktoren, wie Populationsdichte, Biotoptragfähigkeit oder Konkurrenz.

Infrastruktur bedingte Mortalitätsrate, eine Wortschöpfung, die das Problem der tödlichen Verluste vor Ort angemessen versucht zu benennen. Kritischere Erklärungsversuche, die häufig die Sinnhaftigkeit oder Machbarkeit vieler Projekte in Frage stellen würde, erfahren wenig Popularität. Man rechtfertigt wissenschaftlich die Situationen durch Zahlen und Computer berechnete Modelle und Statistiken, grundlegend verändern tun sie nichts. Und wenn Änderungen geplant werden, sind diese ausnahmslos auf technische und bauliche Maßnahmen ausgerichtet.

 

Der Computer hat zu liefern was sein soll.

Die Modellarbeit mit den Computern hat längst das in Wirklichkeit vorhandene verlassen und ist in eine „so soll es gemacht werden“ Forderung übergegangen.

Bei realistischer neuzeitlicher Beurteilung der zum überwiegenden Teil kleinen, inselartigen und isolierten verbliebenen Flächen, Wälder und Biotope in Deutschland müssen auch die gut überlegten Möglichkeiten einer Biotopvernetzung wirklichkeitsnaher und verantwortungsvoller gegenüber den betroffenen Wildtierpopulationen bewertet werden.

Die Voraussetzungen für viele Arten haben sich häufig grundlegend verändert.

 

Dabei sollten „naturfremde“ Computermodelle als Naturersatz entwerfender Forschungskreise ersetzt werden, durch örtliche Erhebungen zukunftsorientierter Ökologen unter besonderer Berücksichtigung des schon vorhandenen und geplanten notwendigen Straßennetzes. Auch die Folgen einer weiteren Zunahme der Zersiedelung und Zerschneidung der Landschaft sowie den Raumbedarf für die nachrückende Industrie, Handel und Landwirtschaft müssen eingebracht werden. Der Raumbedarf der geplanten, flächenintensiven, alternativen Energiesicherung und ihre bauliche Umsetzung sowie die Erweiterung bestehender Anlagen muss zusätzlich berücksichtigt werden.

Nicht nur Vögel sondern auch Hautflügler kollidieren in Massen mit Windkraftanlagen.

Artenreichtum durch Wildtiere ist aber auch abhängig von der ihr zur Verfügung stehenden Flächengröße! Hier konkurriert der Naturschutz mit den Forderungen und Erwartungen der Menschen an seine unverzichtbare Mobilität und dem Verbrauch von Raum.

Die Erreichbarkeit durch Kraftfahrzeuge einer jeden Fläche in Deutschland bleibt gesichert durch ein Verkehrsnetz, welches von der Autobahn bis zur entlegenen Forststraße reicht.

Ernüchterung darüber könnte ein entspanntes Studium der einschlägigen Straßenkarten bieten. Nichtbeachtung wäre Realitätsverweigerung.

 

Der Naturschutz sollte Überlegungen anstellen, den Großteil seiner Mittel sowie die enormen Summen seiner Prestigeprojekte; die häufig abgestimmt auf wenige Sympathie fördernde Arten ausgerichtet ist, in den Ankauf von Land zu investieren, um diese einer Renaturierung zu überlassen.

Vielleicht ist es vorstellbar, auf diesem Weg wenigstens einen Biotopverbund für die Zukunft wieder möglicher zu machen.

 

 

Emil

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